Soziale Entwicklung ist sehr eng mit anderen Entwicklungsbereichen verbunden. Dazu zählt die emotionale Entwicklung, die Sprachentwicklung, die Identitätsentwicklung bzw. Entwicklung des Selbstkonzepts, die moralische Entwicklung und auch die kognitive Entwicklung. Übergreifend meint soziale Entwicklung alle Veränderungen in den Beziehungen zu anderen Menschen oder zur sozialen Umwelt über die Zeit (Schmidt-Denter, 2005). Der vorliegende Bericht über die soziale Entwicklung ist eine Rückschau für unser Walldorf. Einflüsse aus Corona und nun der Krieg gegen die Ukraine spielen eine große Rolle. Fakten dazu beschreiben die Autoren in der Einleitung des Berichts. Die Zahlen sind wichtig – daran orientieren sich die Maßnahmen unserer Stadt in verschiedenen Bereichen. Hintergründe, Tabellen und Übersichten – zum Teil mit Handlungsempfehlungen – sind übersichtlich dargestellt. Bürgergeld und Wohngeld plus werden auch noch einmal zum Verständnis beschrieben, vielen Dank!
In der Walldorfer Rundschau findet sich unter der Überschrift „Soziale Dienste“ eine ganze Seite mit allen sozialen Hilfsangeboten, von denen knapp 20 direkt in Walldorf stattfinden. Zu Details: Bei den über 60-Jährigen ist der Bevölkerungsanstieg besonders sichtbar.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 470 Anträge auf steuerfinanzierte Leistungen gestellt und 412 Anträge auf Leistungen aus städtischen Sonderprogrammen wie Sozialticket, Ermäßigung von Kinderbetreuungskosten, Zuschuss zum Gebrauch von Stoffwindeln, Benutzergerechter Wohnungsumbau und dem Walldorf Pass. Besonders ab dem Jahr 2022 ist eine deutliche Steigerung der Antragstellungen in den verschiedenen Bereichen zu erkennen.
In der zugehörigen Tabelle auf Seite 10 des Berichts ist es nicht ganz einfach, aus der Rückschau bis 2021 die Trends zu erfassen, aber besonders die Coronazeit zeigt große Einflüsse auf die Inanspruchnahme.
Der Wohnungsmarkt ist nach wie vor ein Dauerthema. Es gibt zu wenige bezahlbare Wohnungen für Bürger*innen.
Allerding muss hier deutlich dargestellt werden, dass es durch Flüchtlingsbewegungen und Anschlussunterbringungen keine Nachteile für die Walldorfer Bürger*innen gibt. Der städtische Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft arbeitet hervorragend.
Ein wichtiger Bereich im vorliegenden Bericht ist die Situation in den Schulen. Walldorf leistet viel, um unsere Schüler*innen und Eltern zu unterstützen. Stichworte sind Kinderbetreuung und Schulsozialarbeit. Kindertagesstätten und Schulen sind wichtige Voraussetzungen zur Sicherung und Entwicklung einer funktionierenden, demokratischen Gesellschaft.
Gerade vor dem Hintergrund der Coronazeit, Krieg und Klimakrise ist die Beratung von Schülerinnen und Schülern ein besonderer Schwerpunkt des Berichtes. Vor allem bei jüngeren Schülerinnen und Schülern wird deutlich, dass ihnen in den pandemiebedingten Schließzeiten soziale Kontakte gefehlt haben. Daraus resultiert ein höheres Konfliktpotential und die fehlenden Entwicklungsstufen werden im sozial-emotionalen Bereich nachgeholt.
Die nötigen Mittel für die Psychologische Beratungsstelle und die Schulsozialarbeit müssen angepasst werden, denn die angemessene psychosoziale Unterstützung ist ein Muss.
Es gibt in Walldorf sehr viele Angebote für Hilfesuchende. Die Walldorfer Tafel, die Kleiderstube Walldorf, die Plattform sind ein Segen für die Walldorfer Bürger*innen. Schuldnerberatung, Suchtberatung und Integrationsmanagement sind keine Selbstverständlichkeiten in anderen Gemeinden. Auch ist das Angebot für Senioren hervorzuheben, die IAV-Stelle der Stadt Walldorf berät die entsprechenden Bürger*innen.
Gut ist auch, dass wir die Frauenhäuser unterstützen.
Und wir loben, dass es in Walldorf etliche Vereine gibt, die in verschiedenster Weise unsere Bürger in verschiedenen Altersstufen unterstützen. Im Bericht werden GeLeWa, Generationenbrücke, Begegnungen e.V. genannt. Tatsächlich gibt es sehr viele andere Vereine, die sozial tätig sind, eigentlich ist jeder Verein sozial engagiert.
Fazit: Wir sind in Walldorf sehr gut aufgestellt.
Die SPD-Fraktion wird weiterhin kritisch und engagiert die weitere Entwicklung eng begleiten – und hierbei mit allen Fraktionen sowie der Verwaltung eng und gut zusammenarbeiten.
Wir bedanken uns beim Fachbereich 1 für den ausführlichen und aussagekräftigen Bericht.
Stadtrat Lorenz Kachler